Samstag, März 26, 2005

Woche 3

Verkehrte Welt: Alle fahren während den Ostertagen nach Süden - nur die Rekruten aus dem Tessin zieht es gegen Norden.
Während alle anderen Einheiten schon am Donnerstag nach Hause mussten, durften wir noch bis am Freitag in Isone bleiben. Wir um halb fünf Uhr morgens noch halb am Träumen, machte uns der Feldweibel freundlich darauf aufmerksam, dass die Bettchen noch nicht ganz perfekt gemacht sind und fragte uns höflich, ob wir die Güte hätten, es noch besser als perfekt zu machen. Aber klar doch, wir bleiben liebend gerne noch ein bisschen.
Und dann jedes Mal das gleiche Bild, wenn wir nordwärts fahren: Alle hängen in den engen Sitzbänken der SBB und versuchen die verloren gegangenen Stunden Schlaf während der Woche aufzuholen oder man hört vereinzelt Melodien bzw. Beats aus MP3-Playern kommen.
Zum ersten Mal durften wir die Tiglio-Runde (ca. 10 Kilometer) im Eilmarsch laufen. Jeder für sich, die Zeit wurde gestoppt. Auf den letzten 200 Metern bekam ich einen Krampf im unteren Oberschenkel und kam fast nicht mehr vom Fleck. Doch damit nicht genug. Am Abend hetzte uns noch ein Wachtmeister mit den AC-Schutzkleidern und Schutzmaske umher.
So, jetzt habe ich dreieinhalb Tage Urlaub und geniesse die freien Tage. Ich versuche es jedenfalls.

Sonntag, März 20, 2005

Woche 2

Die zweite Woche war um einiges strenger und interessanter als die erste Woche. Zu Beginn schossen wir mit dem Sturmgewehr zum ersten Mal mit scharfer Munition. Es folgten die ersten Lektionen im Nahkampf, wobei die Handgelenke merklich an Farbe gewannen.
Weiter stand ABC-Schutzausbildung und Gasmaskentest mit Bananengas auf dem Programm. Zudem mussten wir die Wurfkörper HG 85 in der Gegend rumschmeissen, was mir eine Platzwunde am Schädel bescherte. Weil ich am Donnerstag mein Schreibzeug vergessen habe mitzunehmen, durfte ich eine Zusammenfassung schreiben.
Das Highlight war dann am Freitag der Leistungsmarsch mit Packung. Einige Spinner (darunter ich) nahmen noch zusätzlich die Splitterschutzweste (10 Kilo) mit. Der Marsch fand ich eigentlich nicht sehr anstrengend. Meine Füsse waren jedoch anderer Meinung und beklagten sich mit zahlreichen Blasen darüber.
Jetzt geniesse ich noch die restlichen Stunden des Wochenendes zu Hause. Oder ist gar Isone als mein neues Zuhause zu betrachten?

Samstag, März 12, 2005

Woche 1

So, die erste RS-Woche ist hinter mir. Ziemlich müde habe ich mich am Samstag Morgen in den Zug gesetzt und die vier Stunden Bahnfahrt in Richtung Heimat genossen. Während es hier immer noch schneite, war es im Tessin sonnig und etwas wärmer.
Nach dem Apell am Einrückungstag standen schon die ersten Liegestützen auf dem Programm: 1, go, 2, go, 3, go,.... .
Die ersten zwei Tage wurden dann mit Materialfassung ausgefüllt. Ein rechter Haufen, was sich da so alles an Korps- und persönlichem Material ansammelt. Ich will noch gar nicht daran denken, wenn wir Märsche mit Vollmontur durchführen.
Die nachfolgenden Tage waren reich an Theoriestunden. Infos zum Armeedienst, Gradkenntnisse, richtiges An- und Abmelden, Sanitätsausbildung, Sturmgewehr und Nahkampf. Ich habe Mühe all diese Dinge auswendig zu lernen und im Kopf zu behalten. Eine gute Gelgenheit zum Lernen bietet aber die lange Zugreise an.
Rein physisch war die erste Woche ziemlich easy. Nur eine Stunde rennen um den Waffenplatz Isone im Sporttenue.
Schauen wir, was nächste Woche auf uns zukommen wird. Bis dann.

Samstag, März 05, 2005

Woche 0

Es ist Sonntag, der 6. März 2005. Meine Sachen sind gepackt, der Schweizerpsalm auswendig gelernt, die Kampfstiefel eingelaufen, der Körper trainiert und die Haare kurz geschoren - ich bin bereit für die 25 Wochen RS, die auf mich warten.
Ich bin etwas nervös, weil ich nicht genau weiss, was auf mich zukommen wird. Auf jeden Fall eine harte Zeit! Hoffentlich stehe ich das durch.