Sonntag, Juni 12, 2005

Tag der Angehörigen

Für alle die mich in Isone besuchen wollen:

Besuchstag:
Freitag 8. Juli 2005 von 10:30 bis 16:00 Uhr (inkl. Mittagessen)

Prinz Harry Spezial

Hier ein Zitat aus dem "Blick", der auflagenstärksten Zeitung in unserer Kaserne:

Seine erste Armee-Übung war für Prinz Harry (20) "gar nicht lustig", wie er der "Sun" klagte. In voller Kampfmontur, mit 25-Kilo-Rucksack und Gewehr musste der Prinz einen 15-Kilometer-Marsch in brütender Hitze absolvieren. "Und es wird noch viel härter werden", hiess es aus Harrys Militär-Akademie. Und noch viel weniger lustig.

Ooch, armer Harry, du tust uns ja so leid. Solche Sachen machen wir zum Frühstück.

Woche 13

Montag war wieder Kampftag. Erstmals schossen wir mit dem Sturmgewehr aus Häusern auf die Ziele oder wir rannten die Treppe hinauf und schossen vom Hausdach auf die Bösewichte.
Weil wir diesmal bei der Nachtübung Mitte Woche besser ausgerüstet waren, hatten wir es wesentlich gemütlicher. Denn selbst im Sommer ist es in den Tessiner Bergen in der Nacht sehr kalt. So machten wir uns heissen Tee und Biscuits. Für nächstes Mal sind zusätzlich Ravioli aus der Büchse geplant.
Diese Woche kriegten wir endlich wieder einmal Sold ausbezahlt. 30 Tage à 4 Franken. Da wir etwa 15 Stunden pro Tag für die Schweiz unterwegs sind gibt das einen Stundenlohn von sage und schreibe 25 Rappen! Für dieses Honorar würde ich normalerweise nicht einmal aufstehen. Wenn man hingegen am Sonntag zu spät einrückt gibt's eine Busse von 200 Franken. Da denkt sich einer, höchste Zeit für eine Lohnerhöhung. Diese liess nicht lange auf sich warten, denn ab dem Donnerstag kriegen wir fünf anstatt wie bisher vier Franken. Immerhin, das sind satte 25 % Lohnerhöhung. Wir kriegt das heute schon? Der Grund dafür ist, dass wir jetzt Soldaten und nicht mehr bloss Rekruten sind. Noch etwas: Ich will keine Päcken mehr, die an Rekr Moor adressiert sind, sondern nur noch solche, die mit Gren Moor angeschrieben sind.
Am Freitag verschob die ganze Kompanie mit den Duros in Richtung Andermatt, wo wir nächste Woche die Gebirgsausbildung haben werden.

Woche 12

Die zwölfte Woche fing ein bisschen langweilig an. Den ganzen Tag mussten wir Landkarten abzeichnen und draus Schlüsselstellen ableiten. So spielten wir halt Sandkastengeneräle und erfanden irgendwelche Kriege auf dem Papier.
Am Dienstag ging es dann schon interessanter zu und her. Wir warfen HG's und deckten fast den ganzen Hügel mit Blei ab. Am schönsten ist jedoch, wenn man die HG in ein grosses, mit Wasser gefülltes Erdloch schmeisst und man in Folge der Explosion mit Wasser und Schlamm bespritzt wird. Genau mein Ding :-) .
Vom Mittwoch auf Donnerstag mussten wir wieder einmal einen Beobachtungsposten in der Nähe einer Strasse bauen und rund um die Uhr betreiben. Wir mussten alle vorbeifahrenden Autos mit dem Funkgerät dem Bataillonskommandoposten melden. Wieder einmal nur 1 1/2 Schlaf. Die Übungsleiter waren sich jedoch sicher, dass alle diese harmlosen Ticinesi irgendwelche Terroristen oder Schmuggler wären.
Dummerweise haben dann genau diese nicht vorhandenen Terroristen die Strasse verbarrikadiert und wir mussten anstatt mit dem Duro zu Fuss in die Kaserne verschieben.
Am Freitag Morgen war Kompaniemarsch. 20 km mit Vollpackung, rauf, runter, rauf, runter. Mit der Zeit wurde jedoch der Marsch immer leichter, denn mit jedem Schritt mussten wir ein paar Schweisstropfen weniger tragen.