Montag, August 22, 2005

Woche 24

Montags bestand unsere Aufgabe darin, Hülsen einzusammeln und Farnkraut auszureissen. Zeit dafür, bis um 16oo Uhr. Da wir bereits nach drei Stunden mit der Arbeit fertig waren, machten wir liegen lang und pennten vier Stunden auf einer Wiese auf dem Tiglio.
Am Dienstag durften wir praktisch den ganzen Tag mit unseren Pistolen schiessen und schlossen die Ausbildung mit dem Pistolentest ab.
Die restlichen Tage verbrachten wir mit Holz herumtragen. Wir mussten den ganzen Tag mit herumliegenden Ästen grosse Haufen machen und Baumstämme stapeln. Nach langer Zeit wieder einmal eine körperlich anstrengende Tätigkeit. So ganz zufällig fiel einem dann ein Streichholz herunter und ein ganzer Stoss Holz ging innert kurzer Zeit in Flammen auf. Die Arbeit ging dann viel schneller voran, weil jeder motiviert war, so viel Holz wie möglich auf das Feuer zu werfen.
Am Mittwoch Abend gab es nach ZV eine Alkoholkontrolle. Sämtliche Kästchen und Taschen wurden auf Alkohol und Drogen kontrolliert.
Am Freitag wurde ich vor den Kadi zitiert. Zwei Kamaraden und ich blieben lieber auf dem Zimmer, anstatt das Mat Mag aufzuräumen. Zum Glück gab es keine Disziplinarstrafe und wir kamen mit einer Verwarnung davon, weil wir im Mat Mag sowieso nichts zu tun hatten und niemand von unseren Vorgesetzen anwesend war.
Diese Woche hat es nicht nur in meinen Blog geschafft, sondern auch in die Tagesschau und in sämtliche Tageszeitungen. Zwei Grenadiere und zwei Wachtmeister mussten wegen Zurschaustellung von national-sozialistischen Zeichen die Grenadierschule verlassen.

Woche 23

In der 23. Woche galt es für uns ernst. Es war Schlussinspektion uns wir mussten dem Schulkommandanten und Divisionär Jaquard zeigen, was wir während 23 Wochen gelernt hatten.
Am Montag verschoben wir mit den Duros in die Festung Magletsch im Kanton St. Gallen. Nach einigen Kilometern machte ein Duro schlapp und wir mussten zwangsläufig eine Pause machen. Zum Glück war da gerade eine kleine Raststätte und so kauften wir Eis und Hamburger.
In den folgenden Tagen wurde die Kompanie vorgestellt, Wachtschiessen, Infiltration und Häuserkampf gezeigt und zum Schluss ein Defilee mit der ganzen Kompanie vorgeführt.
Während der Demonstration fiel einem Kamaraden eine schlecht verankerte Antenne auf den Kopf und er musste deswegen von Grenadier Pillichody, einem unserer Einheitssanitäter, verarztet werden. Unser Opfer sah anschliessend mit dem weissen Verband wie ein Taliban mit Turban aus.
An einem freien Nachmittag gingen ich und einige von unserem Zug in die Turnhalle und spielten gegen die WK-Soldaten Fussball. Weil wir anstatt gepflegten Fussball auch mal wild den Ball herumkickten wurde es den WK-Soldaten zu bunt, denn sie bekamen innert kurzer Zeit einige Headshots ab. So hatten wir anschliessend die ganze Turnhalle für uns aleine.
Am Freitag verabschiedeten wir uns wieder von dort und zogen gen Isone. Ich wurde ins Materialdetachement eingeteilt und musste so früher gehen. Dafür musste ich dort die Kaserne nicht putzen. Da kein Vorgesetzer mit uns mitkam, machten wir auf einer Autobahnraststätte erst einmal Pause. In Isone angekommen kontrollierten wir zwei Stunden lang Material. Danach versteckten wir uns im Mat Mag und schauten DVD.

Woche 22

Diese Woche war wegen dem grossen Urlaub über den 1. August nur gerade drei Tage lang.
Am Mittwoch kam ein Vertreter der Sicherheitsfirma Protectas nach Isone und wollte Grenadiere anwerben. Er sagte, Grenadiere seien dafür geeignet. Ich finde ganz und gar nicht, denn wir sind für den Krieg da, wir sind Killer-Maschinen, gekommen durch Zeit und Raum, wie Kampfhunde abgerichtete Isone-Rambos, die nichts im Kopf haben, ausser den Drang Sachen zu zerstören und Menschen zu töten. Ok, ganz so verdorben wurden wir hier doch wieder nicht.
Am Donnerstag Morgen hatten wir Repetition in der Sanitätsausbildung. Weil mir während der Theorie langweilig war, steckte ich das Bajonett in einen Baum. Als Strafe musste ich das Bajonett 100 Mal auf das Gewehr stecken.

Sonntag, August 14, 2005

Woche 21

Jetzt haben wir endlich die 9mm Patronen für die Pistolen erhalten. Der Montag und Dienstag war somit mit Pistolenschiessen in den KD-Boxen ausgefüllt. Nur Schade, dass wir nicht mit zwei Pistolen gleichzeitig schiessen durften, so wie in den Actionfilmen.
Wenn jeweils die anderen Gruppen mit dem Schiessen dran waren, hätten wir Theorie machen sollen, Sicherheitsvorschriften auswendig lernen usw. In diesem Fall beschäftigten wir uns lieber mit Bajonettwerfen. Wir stellten eine ca. 20 cm breite Holzlatte an eine Betonmauer und warfen aus 10 Meter Entfernung darauf. Klar, dass danach einige Bajonette nicht mehr die Originalform aufwiesen.
Am Donnerstag hatte ich mit einem Kamaraden Schiesswache. Wir mussten 13 Stunden lang einen schmalen Wanderweg sperren, an dem eh nie ein Zivilist vorbeikommt. Also machten wir es uns gemütlich, klappten den Laptop, den wir mitgeschmuggelt hatten, auf und schauten DVD. Openair-Kino ist halt doch etwas schönes. Dann brätelten wir die mitgebrachten Cervelts und legten uns in die selbst gemachten Hängematte.
Soviel zur Special-Forces-Ausbildung der Grenadiere

Dienstag, August 02, 2005

Woche 20

Dieses Wochenende blieb ich im Tessin und campierte am wunderschönen Lago Maggiore. Ich bereitete mich so für die kommende Woche vor, der Durch-Halte-Übung.
Wir schreiben Sonntag, den 16. Juli 2005. Gerade erst in der Kaserne angekommen, mussten wir unsere Sachen zum Überleben zusammenpacken und dann gings gleich los. Die ganze Nacht marschierten wir einmal rund um die Kaserne. Wären da bloss nicht die Berge ringsherum! Nach rund 50 km Marsch und 2000 Höhemetern kamen wir am Montag Abend zu unserem ersten Biwakplatz. Nun galt es die Zelte aufzubauen, denn ein starkes Gewitter war im Anmarsch. Völlig erschöpft schliefen wir bald ein. Doch dann musste ich mitten in der Nacht wieder aufstehen und unser Lager bewachen. Ach ja, ich hatte ganz vergessen zu sagen, dass Krieg ist und feindliche Truppen uns aufspüren wollen. Na dann, gute Nacht, ich schlafe jetzt weiter. Scheiss auf den Feind.
Wir hatten während dieser Woche die Aufgabe, die Meldungen, die die Kompanie an das Bataillon liefert, zu visualisieren und zu interpretieren. Das war Stress pur, denn alle sechs Stunden kam eine Bestandesmeldung herein. Die Zeit überbrückten wir, indem wir in den Duros DVD schauten und Yetisports spielten. Wenn wir unser Lager an einem Fluss hatten, gönnten wir uns zwischendurch ein kühles Bad. Auch Essen hatten wir genug. Die Führungsleitung hat zwar verboten, selber Lebensmittel mitzubringen, aber wir haben trotzdem einige Sachen verstecken können.
Von Donnerstag Abend bis Freitag Morgen gab es dann noch einen 30-Kilometermarsch. Wenn sich der Kadi Karten lesen könnte, wären wir sicher zwei Stunden früher in der Kaserne gewesen. Soviel zur DHU, der Durch-Halte-Übung, die eher einer Durch-Hocke-Übung glich.

Woche 19

Unser Zug, die Nachrichten- und Übermittlerspezialisten haben eine neue Waffe bekommen: Die Pistole 75. Natürlich sind wir stolz darauf und wir fühlen uns jetzt wie Cowboys. Zuerst mussten wir uns leider die Theorie anhören und mit der Waffe verschiedene Manipulationen durchführen. Weil es dann mit der Lieferung der 9mm Patronen nicht klappte, konnten wir diese Woche noch nicht ballern. Dann müssen wir halt noch warten, bis die nächsten 2 Wochen vorbeiziehen, hoffentlich schneller als der Schatten. Weiteres von den Western-Helden gibt es nächste Woche. Hasta la vista, Baby!

Sonntag, Juli 24, 2005

Woche 18

Die achtzehnte Woche begann schon sehr früh. Bereits um 04:15 Uhr war Tagwach. Bald darauf war Abmarsch für den 30km-Marsch. Diese Wanderungen wären im Grunde genommen noch interessant, wenn man nicht die ganze Zeit in Zweierkolonne marschieren müsste. Da kommt man sich vor wie im Kindergarten, als man sich auf dieselbe Art verschiebte. Zum Glück fordert man von uns nicht, dass wir uns dabei die Händchen halten. Vorgesehen war, dass wir um 16 Uhr wieder in der Kaserne sind. Weil wir aber schon bereits um 13:00 Uhr schon 30 Leistungskilometer in den Beinen hatten, beschloss man (wir hatten dabei wieder einmal nichts zu sagen) noch eine Zusatzrunde von 15 Kilometer zu machen. Der Kadi sagte allerdings, er müsse noch Sachen in der Kaserne erledigen und könne nicht mehr mit uns mitkommen. Wer's glaubt, der Kadi war am Anschlag.
Am Dienstag hatten wir Theorie über den Einsatz von Sonderoperationskräften. Das Grenadier Kommando will uns zu Special Forces ausbilden. Ja, ja, schon gut, gääähn.
Den Rest der Woche verbrachten wir damit, uns für den Besuchstag vorzubereiten, der am Freitag stattfinden soll. Wir waren für die Nahkampfdemo vorgesehen und so studierten wir selber Kampfchoreographieen ein. Um unsere Nahkampfkenntnisse wieder etwas aufzufrischen, bekamen wir eine Theorielektion ganz besonderer Art. Wir schauten den Actionfilm "Kiss of the Dragon". Vom vielen Trainieren waren wir am Besuchstag alle ein bisschen angeschlagen. Es war spannend einmal den anderen Zügen zuzuschauen, was diese so zu bieten haben und mit welchen Waffen sie trainieren.

Samstag, Juli 23, 2005

Woche 17

In dieser Woche wollte uns schon wieder ein Genaral besuchen kommen. Diesmal war es General Berger aus Deutschland. Wir haben so viele Demonstrationen, dass wir uns schon wie ein Zirkus fühlen. General müsste mein sein.
Diese Woche waren die neuen Rekruten gekommen, die bei uns die Sommer-RS absolvieren. Es war lustig zuzusehen wie die Zugführer verzweifelt versuchten aus diesem Haufen Greenhorns eine anständige Formation zu bilden. Aber wir waren ja auch mal Greenhorns und kein bisschen besser. Es war daher fast ein bisschen fies von uns, dass wir die Neulinge verarschten. Wir liefen durch deren Zimmer und gaben ihnen Befehle, obwohl wir nichts zu sagen hätten. Spass muss eben auch sein und wir konnten uns diese Schadenfreude nicht verkneifen.

Woche 16

Weil sich der Schulkommandant von unserem Können ein Bild machen wollte, gab es durch ihn eine Inspektion. So ganz zufrieden von unserer Kompanie war er nicht. Soll er es doch besser machen.
Am Donnerstag war es wieder einmal so richtig heiss. Da befohl unser Zugführer:"Mir nach Marsch" ,und dann rannte er den Berg hinauf. Schwitzend, keuchend und fluchend rannten wir hinterher. Wir liefen zu einem kleinen Stausee namens "Isone Beach". Da kam ein Befehl, der uns wesentlich besser gefiel. Ziel: Wasser, Weg zum Ziel: direkt, Verhalten am Ziel, baden. Das Wasser ist dort zwar sehr kalt, aber die perfekte Abkühlung an einem solch heissen Tag.
Bei uns hat es sich eingebürgert, während dem Ausgang DVD's im Zimmer zu schauen. Vielmals sind es Kriegsfilme. Es wird dann gefachsimpelt und gesagt:"Aha, das kennen wir ja".
Als es hiess, es komme statt einem neuen Schularzt eine Schulärztin nach Isone, waren viele hell begeistert. Diese stellte sich jedoch bald als "Flop" heraus, weil sie sich nie richtig um uns kümmerte. Ihre Standartaussage: "Sie sind Grenadier, Sie wussten, dass sie hier Schmerzen haben werden und sich kaputt machen. Arrivederci."

Sonntag, Juli 03, 2005

Woche 15

In dieser Woche hatten wir an unserer wohl gefährlichsten Waffe Ausbildung. Eine Waffe, die jeden Gegner im Krieg in Schrecken versetzt - der Pfefferspray. Tönt doch krass: "Halt oder ich spraye"! Wachtausbildung ist eben eine Pflichtlektion für alle Truppengattungen in der Schweiz. Viele Frauen haben so ein Ding in ihrer Handtasche, aber wir brachen extra eine Ausbildung dafür. Also spritzen wir ähnlich einer Wasserpistole mit einem harmlosen Wasser-Alkohol gemisch herum.
In der Nacht mussten wir dann einen Bereitschaftsraum beziehen und ihn rund um die Uhr vor Eindringlingen schützen. Verschiedene Kader versuchten immer wieder einzudringen und irgend etwas zu stehlen. Wie lange ist das wohl her, als ich letztes Mal "Räuber ond Poli" gespielt habe? Es hätte fast Spass gemacht, wenn es nicht die ganze Nacht so stark geregnet hätte. Ich machte das Beste daraus und kochte mir mitten in der Nacht Ravioli auf dem Notkocher.
Aber ich hasse es bei Regen draussen zu biwakieren. Ich bin halt eher der Schönwetter-Camper.

Woche 14

Am Sonntag rückten wird direkt nach Andermatt ein und waren so bereit für die Gebirgsausbildung.
Am Montag ging es gleich los mit dem Erlernen der Seiltechnik. Bald darauf machten wir erste Übungen im Gelände. Wir seilten uns ab und mussten anschliessend irgendwie wieder raufkommen. Das war leichter gesagt als getan, denn einige von uns vergassen die erlernten Knoten und kamen nicht wieder hinauf und zappelten am überhängenden wie eine Mücke im Spinnennetz. Einige machten vor Angst fast in die Hose. Besonders wenn andere zur Belustigung mit dem Sackmesser an deren Seil herumspielten oder das andere Ende des Seils hinunterliessen und riefen: "S'Seili esch los"!
Am Dienstag ging es dann auf den Gotthard und wir kraxelten dort ein bisschen herum. Leider war es für mich bereits um zehn Uhr Morgens vorbei. In Folge einer Lebensmittelvergiftung wurde mir immer schlechter und ich übergab mich andauernd, bis mich die Betriebssoldaten in die Krankenabteilung fuhren. Weil ich nur noch rückwärts essen konnte, musste mir der Arzt eine Infusion stecken. Allerdings brauchte er drei Versuche, ehe er eine Vene traf. Anstatt hübsche Krankenschwestern gab es dort leider nur Sanis die nach Zigaretten rochen. Ich blieb noch einen Tag auf dem KA und musste anschliessend den Kommandoposten bewachen.
Am Donnerstag chauffierte mich der Kadi zu der Truppe ins Engelbergtal. Unser Auftrag war, eine 800 Meter hohe Felswand zu erklimmen. Dass sich rund ein Zehntel der Grenadiere dort nicht hinaufwagten, ist schon fast ein bisschen peinlich. Auf jeden Fall war es ein Adrenalinkick und mit dem Ausgang am Donnerstag der Höhepunkt der Woche.
Insgesamt war Andermatt eine schöne Abwechslung zu Isone.

Sonntag, Juni 12, 2005

Tag der Angehörigen

Für alle die mich in Isone besuchen wollen:

Besuchstag:
Freitag 8. Juli 2005 von 10:30 bis 16:00 Uhr (inkl. Mittagessen)

Prinz Harry Spezial

Hier ein Zitat aus dem "Blick", der auflagenstärksten Zeitung in unserer Kaserne:

Seine erste Armee-Übung war für Prinz Harry (20) "gar nicht lustig", wie er der "Sun" klagte. In voller Kampfmontur, mit 25-Kilo-Rucksack und Gewehr musste der Prinz einen 15-Kilometer-Marsch in brütender Hitze absolvieren. "Und es wird noch viel härter werden", hiess es aus Harrys Militär-Akademie. Und noch viel weniger lustig.

Ooch, armer Harry, du tust uns ja so leid. Solche Sachen machen wir zum Frühstück.

Woche 13

Montag war wieder Kampftag. Erstmals schossen wir mit dem Sturmgewehr aus Häusern auf die Ziele oder wir rannten die Treppe hinauf und schossen vom Hausdach auf die Bösewichte.
Weil wir diesmal bei der Nachtübung Mitte Woche besser ausgerüstet waren, hatten wir es wesentlich gemütlicher. Denn selbst im Sommer ist es in den Tessiner Bergen in der Nacht sehr kalt. So machten wir uns heissen Tee und Biscuits. Für nächstes Mal sind zusätzlich Ravioli aus der Büchse geplant.
Diese Woche kriegten wir endlich wieder einmal Sold ausbezahlt. 30 Tage à 4 Franken. Da wir etwa 15 Stunden pro Tag für die Schweiz unterwegs sind gibt das einen Stundenlohn von sage und schreibe 25 Rappen! Für dieses Honorar würde ich normalerweise nicht einmal aufstehen. Wenn man hingegen am Sonntag zu spät einrückt gibt's eine Busse von 200 Franken. Da denkt sich einer, höchste Zeit für eine Lohnerhöhung. Diese liess nicht lange auf sich warten, denn ab dem Donnerstag kriegen wir fünf anstatt wie bisher vier Franken. Immerhin, das sind satte 25 % Lohnerhöhung. Wir kriegt das heute schon? Der Grund dafür ist, dass wir jetzt Soldaten und nicht mehr bloss Rekruten sind. Noch etwas: Ich will keine Päcken mehr, die an Rekr Moor adressiert sind, sondern nur noch solche, die mit Gren Moor angeschrieben sind.
Am Freitag verschob die ganze Kompanie mit den Duros in Richtung Andermatt, wo wir nächste Woche die Gebirgsausbildung haben werden.

Woche 12

Die zwölfte Woche fing ein bisschen langweilig an. Den ganzen Tag mussten wir Landkarten abzeichnen und draus Schlüsselstellen ableiten. So spielten wir halt Sandkastengeneräle und erfanden irgendwelche Kriege auf dem Papier.
Am Dienstag ging es dann schon interessanter zu und her. Wir warfen HG's und deckten fast den ganzen Hügel mit Blei ab. Am schönsten ist jedoch, wenn man die HG in ein grosses, mit Wasser gefülltes Erdloch schmeisst und man in Folge der Explosion mit Wasser und Schlamm bespritzt wird. Genau mein Ding :-) .
Vom Mittwoch auf Donnerstag mussten wir wieder einmal einen Beobachtungsposten in der Nähe einer Strasse bauen und rund um die Uhr betreiben. Wir mussten alle vorbeifahrenden Autos mit dem Funkgerät dem Bataillonskommandoposten melden. Wieder einmal nur 1 1/2 Schlaf. Die Übungsleiter waren sich jedoch sicher, dass alle diese harmlosen Ticinesi irgendwelche Terroristen oder Schmuggler wären.
Dummerweise haben dann genau diese nicht vorhandenen Terroristen die Strasse verbarrikadiert und wir mussten anstatt mit dem Duro zu Fuss in die Kaserne verschieben.
Am Freitag Morgen war Kompaniemarsch. 20 km mit Vollpackung, rauf, runter, rauf, runter. Mit der Zeit wurde jedoch der Marsch immer leichter, denn mit jedem Schritt mussten wir ein paar Schweisstropfen weniger tragen.